Dissertation Kapitel 1
Liebe Tierfreunde, liebe Leser,
die zahlreichen Zuschriften zum Thema „promovierter Labrador“ haben mich dazu bewogen, eine Art „Serie“ in diesen Blog zu integrieren. Ich werde von nun an, in unregelmäßigen Abständen, weltexklusiv und nur für Sie, liebe Leser und Zweifler, ausgewählte Teile meiner 7365 Seiten umfassenden Dissertation hier (und nur hier!) veröffentlichen. Thema meiner, bisweilen nur wenigen Experten weltweit vorliegenden, Arbeit: Versuch einer Kritik zur metaphysischen Symbiotik Mensch/Hund.
Damit möchte ich jeglichen Zweifel an meiner Kompetenz als tiefenphilosophischer Menschenanalytiker ein für alle Mal aus dem Weg räumen.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Lektor, Mentor und Freund Dr. Dr. Prof. H. Und aus Bellgien für Betreuung und Unterstützung bedanken. Weiterer Dank geht an Herrchen fürs Übersetzen, Frauchen fürs Tippen und an Werfers Bellfood für ihr mit 750 Kg Pansen dotiertes Stipendium.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Eintauchen in die Gedankenwelt des Philosophierbeiners…
Versuch einer Kritik…
Kapitel 1
Wie sollte Mensch den Hund sehen? Als Tier mit Reißzähnen und Krallen, domestiziert, sozialisiert und trotzdem primär seinen Instinkten und Trieben folgend? Hunde fressen rohes Fleisch, kacken in den Wald und jagen für gewöhnlich gern. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht unkultiviert oder gar primitiv, ist evolutionsbiologisch betrachtet aber nicht etwa ungewöhnlich für ein Säugetier.
Oder als Sozialpartner, Freund und Wegbegleiter? Der Hund kommuniziert, zeigt empirisches Verhalten und sucht auch des Menschen Nähe, wenn auch aus purem Opportunismus heraus. Diesen könnte man auch mit Attributen wie „ehrlich“ oder „aufrichtig“ behaften, denn der Hund versteckt seine Intentionen nicht und ist sich dessen auch apriorisch bewusst. Er geht eine Zweckgemeinschaft mit dem Menschen ein, sowie der Mensch mit ihm. Diese Verbindung ist im weitesten Sinne dem „heiligen Stand der Ehe“ unter Menschen ähnlich. Zieht man von diesem nämlich die emotionalen, sexuellen und traditionellen Aspekte ab, bleibt auch nur die Übereinkunft zweier opportunistisch veranlagter Individuen.
Mischt man hierbei ein wenig Darwin, gewürzt mit Wilhelm Reichs Thesen, unter, schmeckt die Suppe noch fader. Oder einfach ausgedrückt: Wenn der Mensch nach Hause kommt, freut der Hund sich WIRKLICH über das Wiedersehen. Und das, obwohl er trotzdem gern in den Wald kackt.
Sollte man den Hund als Sachgegenstand betrachten? Juristisch gesehen wäre das korrekt, menschlich gesehen absoluter Schwachsinn. Diese Bewertung eines Lebewesens ist eine Abwertung. Soll man einen Hund auf eine Stufe mit Fahrrädern, Fußbällen und Küchenfliesen stellen? Man stelle sich nur mal vor, ein Fußball empfindet Schmerz, genau wie ein Tier. Der wird sein Leben lang mit Füssen getreten und trotzdem ist Greenpeace nicht zur Stelle. (Bonus-Sparwitz: Für den Fußballschutz bräuchte sich Greenpeace nicht mal umbenennen, harrrrharrrr!) Abgesehen davon kacken Hunde in den Wald. Sachgegenstände tun das nicht. Aber Menschen zum Beispiel kacken auch gelegentlich in den Wald. Und das Einzige, was sie dabei vom Hund unterscheidet, ist, dass sie ihre Notdurft mit weißem Papier markieren. Könnte der Mensch, rein anatomisch gesehen, sich selbst den Arsch lecken, wären wahrscheinlich sogar die Papierfähnchen in Häufchen-Nähe verschwunden. Aber dieser Gedankengang verhundlicht den Menschen mehr, als der Mensch den Hund vermenschlicht. Davon ab ist der Menschenschiss in freier Wildbahn auch ein „gefundenes Fressen“ für so manchen Vierbeiner, womit wir wieder bei der Zweckgemeinschaft wären.
Schlussendlich möchte ich hier, als Abschluss dieser Ausführung, den kategorischen Imperativ bemühen: Jeder Mensch sollte, seinen inneren Werten und Moralvorstellungen folgend, dem Hund den Stellenwert beimessen, den er als Lebewesen auf dieser Erde verdient.