Man gut, dass Hunde nicht sprechen können oder wollen, wie in meinem Fall. Ich rede auch nur mit Herrchen, weil ich ihm vertraue. Der ruft nicht gleich die Bild-Zeitung an, wenn ich zwei melodische Bäucherchen hintereinander mache und behauptet, ich könne die neunte Symphonie rülpsen. Mein mediales Mitteilungsbedürfnis beschränkt sich einzig und allein auf diesen Blog. Zum „Supertalent“ können ruhig andere laufen. Es gibt ja sogar schon einen Hund, dem man einen Oscar verliehen hat. Gut, Obama hat den Friedensnobelpreis und Bushido den Bambi. Das ist ähnlich skurril und da wundert es wenig, dass Hunde Filmpreise verliehen bekommen.
Und ich? Der bellende Bukowski der List, der Sofa-Sophist, der Hund der alles weiß und alles frisst?
Mein Lohn pro Blogeintrag: 5 getrocknete Fische, 3 Putenminis und eine Pferdesehne. Ein Hungerlohn für einen sprechenden Hund, der direkt und nicht über eine Zeitarbeitsfirma angestellt ist.
Aber nun zurück zum Thema. Die menschliche Interpretation der hündischen Kommunikation. Äußerst belustigend sind für mich Hundehalter, die ihrem Hund ein Spielzeug wegnehmen um dann in einer fiepsigen Stimmlage, für alle umherstehenden hörbar, mitzuteilen: „Ooooch, jetzt schaut er ganz traurig, weil sein Spieli leider BuBu machen muss.“ Der fassungslose Hund derweilen denkt das, was er in seinem Hundeleben sehr oft denken wird: Was soll der Scheiß? Die meisten Menschen sind ja auch immer noch voll davon überzeugt, dass eine wedelnde Hunderute Freude signalisiert. Mimik, Gestik und Körpersprache sind die Kommunikationsmittel des Hundes, die für den Menschen relevant sind. Es verlangt ja keiner, dass Sie Ihrem Hund am Hintern schnüffeln. Schauen Sie einfach nur SEHR genau hin. Beobachten Sie Ihren Hund genauso, wie er Sie beobachtet. Achten Sie auf Feinheiten. Versuchen Sie nicht mit einem Schraubenschlüssel ein Iphone zu bedienen. Das mag Zeit kosten, aber der Lohn für diese Mühe ist immens. Sie interpretieren nicht mehr nur, Sie fangen an Ihren Hund zu verstehen. Glauben Sie mir, dass macht das Leben für beide Seiten wesentlich einfacher. In diesen Sinne:
Interpretierst Du noch oder verstehst Du schon?