Heute Morgen, nach dem Aufwachen, musste ich mich erst einmal ordentlich sauber machen, Fellpflege betreiben, sozusagen. Danach hab ich Frauchen geweckt, damit sie mir meine Mahlzeit zubereitet. Nachdem ich den liebevoll angerichteten Napf geleert hatte, musste ich gleich noch ein Verdauungsnickerchen anschließen. Halb verträumt höre ich das Klappern der Leine. Au fein! Jetzt heißt es ausgehen mit Frauchen. Ich freue mich schon riesig, wie jeden Tag, zur Hundewiese zu dürfen. Da kann ich mit meinen Hundefreunden spielen und toben. Das wird bestimmt toll! Danach geht‘s dann wieder nach Hause, wo ich ausgiebig gestreichelt werde, und mich dann vom Toben erholen kann. Oh, wuff! Jetzt bekomme ich auch noch einen Kauknochen. Welch Freude! Da wedel ich ganz doll mit der Rute, dann freut sich auch mein Frauchen. Dieser Knochen ist sefzthbuuuvvggaaaahhrgghh…
SO, SCHLUSS JETZT! Das war der Anfang eines Blogs, wie ich ihn aus der Bild-Zeitung (Ruby´s Tagebuch) kenne und auch im Netz hundertfach gefunden habe. Das Hundeleben aus der von Menschen frei interpretierten Hundesicht. Jetzt interpretiere ich, als Hund, den Blog mal ganz frei aus der Sicht eines Hundes:
Heute Morgen, nach dem Aufwachen, musste ich erst einmal mein Poloch sauber lecken und anschließend mit Frauchens Bettdecke trocken reiben. Da es schon mindestens fünf nach Essenszeit ist, muss ich Frauchen im Anschluss gleich mit der frisch „geölten“ Zunge ordentlich das Gesicht ablecken, damit diese aus dem Tiefschlaf erwacht. Die freut sich natürlich riesig über so viel Zuneigung! So, Essen her! Ich box den Napf leer, wie immer zu wenig drin. Also Mülleimer-Kontrollgang, ob sich noch irgendwo ein Happen versteckt hat. Danach sofort Nickerchen mit vollem Wanst. Frauchen klappert mit der Leine und schaut mich erwartungsvoll an, als wenn ich nicht schon 10 Minuten vorher, als sie sich angezogen hat, wusste, dass es gleich rausgeht. Ich lasse ihr die Illusion, mich überrascht zu haben, und wedele freudig und ausgelassen mit dem Schwanz. Und das, obwohl es wahrscheinlich mal wieder zur scheiß staatlich genehmigten Auslauffläche geht. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht wieder dieselben Trottel wie immer da rumhängen, die sich gegenseitig oder irgendwelche Wurfspielzeuge durch die Gegend hetzen. Ach, was soll‘s. Ein bisschen Bewegung schadet ja nicht. Dann nach Hause, wo mir, nach gesetzlich festgelegter Streicheleinheit, posthum ein Kauknochen zum Zwecke eines Nicht-Angriffspaktes (das hündische Pendant zum Kinder-vor-den-Fernseher-setzen) dargeboten wird. Ich spiel wieder den Fröhlich-Wau Wau, obwohl ich genau weiß, dass der Knochen nicht echt ist. Scheiß doch der Hund drauf …